Die NiSV Akademie klärt auf: die Anatomie und Physiologie der haut
Um im kosmetischen Bereich mit der Haut zu arbeiten – insbesondere bei Behandlungen mit nicht-ionisierender Strahlung – ist eine grundlegende Kenntnis der Haut Voraussetzung.
In der NiSV Schulung an der NiSV Akademie ist die Anatomie und Physiologie der Haut ein Bestandteil der Prüfung. Nur wenn die Fachkunde durch ein NISV Zertifikat bestätigt wird, kann mit Strahlen behandelt werden.
Das größte Sinnesorgan – die Haut – bedeckt die komplette Körperoberfläche des Menschen. Auch Cutis genannt, dient sie nicht nur zum Schutz des Organismus, sondern ermöglicht auch das Wahrnehmen von Sinneseindrücken. Aufgebaut in drei Schichten, könnte der Mensch ohne die Cutis nicht überleben.

Schöne, reine Haut assoziieren Menschen mit Gesundheit und Wohlstand. Das Organ dient aber nicht nur der Ästhetik, sondern erfüllt sinnvolle und überlebenswichtige Funktionen.

Die Haut – eine kleine Definition

Aufbau der Haut

Die funktion der Haut

Hautprobleme
Die Haut – eine kleine Definition
Die Haut ist das größte Einzelorgan und misst bei einem Erwachsenen im Durchschnitt eine Fläche von zwei Quadratmetern, wiegt zwischen drei und zehn Kilogramm und hat je nach Körpergewicht eine Dicke von bis zu zwei Millilitern. Die Farbe der Haut wird durch den Melaningehalt bestimmt, der Blutmenge und der obersten Hautschicht, der sogenannten Epidermis. An Mund, Nase und Genitalien geht die Haut in die Schleimhaut über.
Die Innenseiten der Hände und Füße haben eine gröbere Haut mit kleinen parallelen Furchen, welche die Haut strukturieren. Durch diese sogenannte Leistenhaut, die circa 4 Prozent der Körperoberfläche bedeckt, wird die Haut griffiger, das bedeutet, es wird einfacher Dinge zu halten oder man hat einen sicheren Schritt. Die restlichen 96 Prozent der Hautoberfläche nennt man Felderhaut, welche ebenso Furchen vorweist, aus welchen Haare wachsen, und über Schweißdrüsen und Talgdrüsen verfügen.

Aufbau der Haut
Die Haut hat im Aufbau drei Hautschichten. Die Oberhaut – Epidermis genannt, die Dermis oder auch Lederhaut und die Subcutis, die auch Unterhaut genannt wird.
Epidermis – Oberhaut
Die Epidermis ist der Teil der Haut, den Menschen von außen sehen können. Zum großen Teil aus Hornschicht bestehend, erneuert sich die Epidermis fortlaufend.
Dermis – Lederhaut
Die Lederhaut ist die mittlere Hautschicht und besteht aus Bindegewebe und Talgdrüsen. Dank der Dermis ist die Haut reißfester und elastisch. Haarwurzeln und Schweißdrüsen sitzen in der Lederhaut und münden über die Epidermis nach außen.
Subcutis – Unterhaut
Aus lockerem Bindegewebe besteht die Unterhaut, in welcher auch das Fettgewebe eingelagert wird. Je höher der Fettgehalt im Körper, umso dicker die Subcutis.
Hautanhangsgebilde
Zu den Anhangsgebilden der Haut gehören die Schweißdrüsen, die Talgdrüsen, aber auch die Haare und Nägel.
Die funktion der Haut
Die Haut des Menschen hat einige Funktionen, die wichtigste Funktion ist aber, dass die Haut den Körper nach außen und nach innen schützt. Bei Verletzungen der Haut können 20 Prozent Verlust schon tödlich sein, beispielsweise auf Grund einer Verbrennung. Eine intakte Haut verhindert, dass Schadstoffe und Erreger in den Körper gelangen und bietet Schutz der inneren Organe vor äußeren Einwirkungen. Zudem ermöglicht es die Haut, Sinneseindrücke wahrzunehmen.
Der Wasserhaushalt
Im Körper wird der Wasserhaushalt zu einem Teil auch von der Haut reguliert, dabei spielt die äußere Hornschicht eine Rolle. Dieser Teil der Epidermis schützt den Körper vor dem Verlust von Wasser.
Der Säureschutzmantel der Haut besteht aus Talgdrüsen und Schweißdrüsen, welche, wie ihr Name schon sagt, für die Produktion von Talg und Schweiß zuständig sind. Beide Ausscheidungen haben einen niedrigen pH- Wert und sind demnach sauer.
Damit hemmen sie die Vermehrung von Pilzen und Bakterien auf der Haut, Talg und Schweiß wirken also effektiv gegen Mikroben. Die Ausscheidung von Schweiß dient auch der Entschlackung von Giften und der Kühlung des Körpers.
Sinneswahrnehmung
Sinnesorgane ermöglichen die Wahrnehmung – riechen, hören, sehen, schmecken und fühlen.
Die Haut ist dabei das Sinnesorgan, welches durch Rezeptoren das Fühlen ermöglicht, was auch als Oberflächensensibilität bezeichnet wird.
Unter Fühlen mit der Haut versteht man das Wahrnehmen von Schmerz, Druck, Wärme und Kälte.
Schutz vor Sonneneinstrahlung
Das Erbgut der Zellen kann durch starke UV-Strahlen geschädigt werden. Die Haut reflektiert und absorbiert Sonnenlicht durch den Oberflächenfilm der Haut und der Hornschicht. Das Melanin-Pigment, das die Farbe der Haut bestimmt, hilft dabei, tief eindringende Strahlen zu absorbieren und dann in Wärme umzuwandeln.
Je mehr Sonneneinstrahlung die Haut bekommt, desto mehr Melanin bildet sie. Warum? Das Melanin schützt vor UV-Strahlen. Die Haut ist weniger empfindlich, wenn die Haut von Natur aus einen höheren Melaningehalt aufweist. Aus diesem Grund reagieren dunkelhäutige Menschen deutlich weniger lichtempfindlich als Menschen mit einem hellen Hauttyp.
Durch regelmäßige Sonneneinstrahlung verdichtet sich zudem die Hornhaut, auch Lichtschwiele genannt. Diese Verdickung verstärkt den Eigenschutz, indem sie der Haut eine stärkere Reflektion, Filtration und Streuung des Sonnenlichts ermöglicht.
Antikörperbildung
Wird das Abwehrsystem des Körpers angekurbelt, weil eine Verletzung oder Infektion der Haut entstanden ist, werden Blut und Lymphe in die betroffene Region der Haut gepumpt, um Krankheiten zu bekämpfen.
Nach außen wird dies sichtbar durch Schwellung und Rötung der betroffenen Hautregion. Aber auch bei Infektionskrankheiten wie Masern oder Scharlach macht sich die Immunantwort über die Haut sichtbar, durch die Bildung von Quaddeln.
Wärmeregulation
Friert der Körper, kontrahiert die kutane Vaskulitis – die kleinen bis mittleren Gefäße der Haut. Auch das subkutane Gewebe (die Unterhaut) zieht sich zusammen. Dadurch wird verhindert, dass zu viel Wärme abgegeben wird.
Die sogenannte “Gänsehaut” entsteht genau aus diesem Grund und erfüllt den Zweck der Wärmeregulation. Durch Wärme entsteht das Gegenteil: Die Hautgefäße weiten sich, der Körper gibt Wärme ab und verhindert damit, dass sich zu viel Hitze im Körper angestaut.
Ausscheidung
Harnpflichtige Substanzen, die über die Niere ausgeschieden werden, werden zu einem kleinen Teil auch über die Schweißdrüsen der Haut abgesondert.
Vitamin D
Kommt Sonnenlicht auf die Haut, wird Vitamin D gebildet. Vitamin D wirkt nicht nur stimmungsaufhellend, sondern reguliert zudem den Haushalt von Kalzium und Phosphat im Körper, welche wichtig für Zähne und Knochen sind.
Hautprobleme
Die Haut kann pathologische oder auch nur rein ästhetische Probleme verursachen. Eiteransammlungen wie Abszesse und Furunkel, Ekzeme wie Neurodermitis, Herpes oder auch Psoriasis – die Schuppenflechte, eine Autoimmunerkrankung. Aber auch Sonnenbrand stellt eine kurzzeitige Verletzung der Haut dar und sollte vermieden werden. Rein ästhetisch können Menschen unter Muttermalen oder Haarwachstum an unerwünschten Stellen leiden. Insbesondere aber die pathologischen Krankheitsbilder kommen oft mit unangenehmen Symptomen wie Juckreiz, Schuppen und Rötungen einher.
Durch die Anwendung von nicht-ionisierender Strahlung kann Menschen geholfen werden, medizinisch oder auch nur rein ästhetisch. Hierfür werden Laser und andere intensive Strahlungsquellen angewendet, meist lokal an den betroffenen Stellen. Die Behandlung mit nicht-ionisierender Strahlung darf nur von Personen mit fachkundigen Qualifikationen durchgeführt werden, wie sie die NiSV Akademie bietet. Solch eine Qualifizierung nach der NiSV Strahlenschutzverordnung stellt damit sicher, dass das größte Organ des Menschen vor falschen Behandlungen geschützt wird.
